Das unbestimmte Archiv 2.0

30. Juni bis 20. Juli 2018

Vernissage:
Freitag, 29.6.2018 um 20.00 Uhr


KONZERT am Freitag,
den 20. Juli 2018 ab 20 Uhr!

Im Rahmen der Finissage spielen Driven By Clockwork, deren CD-Cover Kristina gestaltet hat.
Mehr zu ihrer Musik hier.

Das unbestimmte Archiv versteht sich als eine Sammlung von flüchtigen Augenblicken, die es dem Rezipienten ausdrücklich erlauben die eigene Bildsprache anzuwenden. Ob Zeichnung, geschriebenes Wort oder Collage – sie dienen als eine Art Prolog, dessen sich der Betrachter bedient, um unzählige Szenarien zu kreieren. Seine Rolle verlagert sich in die des Erzählers, der Ausgang und Ende des Moments definiert. Gewollt oder ungewollt; jeder noch so kleine Blick ist voreingenommen und erzählt weiter.
Dadurch setzt sich ein Automatismus in Gang: Eine Bibliothek mit unwiederholbaren und individuellen Erzählungen wird angefüllt.

Demokratisierung
Demokratisierung ist innerhalb des gesetzten Partizipationskonzepts die Zusammenführung von zwei Komponenten: Komponente Nummer eins ist die kurzweilige Befugnis, die ein Schaffender seinem Rezipienten zuspricht. Nummer zwei ist die kurzweilige Befugnis, die ein Rezipient einem Schaffenden zuspricht. Verfügen kann nur, wer in diese Wechselwirkung tritt. Dabei ist eine gegenseitige Erkennung nicht notwendig.

Am Freitag, den 29. Juni um 20.00 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich zur Eröffnung der Ausstellung ein.

Die Ausstellung ist Donnerstag und Freitag von 17.00 – 20.00 UhrSamstag von 15.00 – 20.00 Uhr geöffnet.

Kleine Künstler im einRaum

Vom 9. – 12. Juli 2018 erobern die Kinder der KoGs Rühme den Ausstellungsraum. Am Donnerstag, den 12. Juli 2018 ab 14.00 Uhr, können die Ergebnisse bestaunt werden.

 


Freitag,
13. Juli 2018 ab 20 Uhr

HAARMANNHOMMELSHEIM
„Die Umrandung des Nichts“

„Wie soll man das Nichts denken, ohne dass man automatisch an etwas um dieses Nichts herum denkt?“

Georges Perec

Wie kann man durch Anwesenheit von Klang Raum für das Abwesende erzeugen? Mit einem zentralem Interesse an Loops layern wir akustische Schichten über- und untereinander. Das Anwesende umrandet das Abwesende. Einzelne Stimmen werden in der Tiefe des Raumes verschattet, Landschaften entstehen. Landschaften, die Platz lassen für Fremdes.

„Es ist heilsam einen Raum für das Fremde bei sich frei zu halten. Das wäre ein Ausdruck der Freundlichkeit, die es auch möglich macht, dass man sich anders wird“

Byung-Chul Han aus Abwesen, zur Kultur und Philosophie des Fernen Ostens

„Abwesen“ wird als musikalische Strategie erforscht. Christiane Hommelsheim singt und bespielt Klangobjekte, Ralf Haarmann Elektronik und Mandoline. Im Loopgerät verlieren alle Klänge ihre Körperlichkeit, münden in sich selbst, verlassen die Welt der Materie. Töne erscheinen und vergehen, werden zu Klanggeflechten, Klangschatten. Gelegentlich erklingt aus dem Nichts auch ein Satz, der unvollendet als Gedankenmœbel im Raum schwingt, sich im Ohr des Zuhörers weiterspinnt und wieder in die Unschärfe zurückzieht. haarmannhommelsheim erschaffen eine Poesie der Abwesenheit, eine Poesie des Nichts.

„ … wie eine Tür ohne Haus, die noch offen steht.“

Inger Christensen aus Alphabet

 

Konzertausschnitt bei Vimeo und weitere Klangbeispiele unter klangmoebel.net

Christiane Hommelsheim, geb. 1970, studierte Neue Künstlerische Medien an der HBK Saar in Saarbrücken, mit Schwerpunkt Video- und Performance-Kunst. In ihrer künstlerischen Arbeit erforscht sie das Beziehungsfeld von Stimme, Körper und Bewusstsein. Seit 2006 ist sie Stimmlehrerin, seit 2010 anerkannt durch das “Centre Artistique International Roy Hart” in Frankreich. Sie gibt Workshops in Deutschland, Frankreich und der Schweiz, darüber hinaus arbeitet sie als Vocal Coach für Produktionen in den Bereichen Tanz und Theater.

Ralf Haarmann, geb. 1970, studierte Elektronische Komposition an der Folkwang Hochschule in Essen. Er komponierte unzählige Hörspielsoundtracks für den WDR und andere ARD-Sender sowie diverse Theater- und Filmmusiken. Für das Surroundhörspiel „Genua 01“ komponierte er den Soundtrack ausschließlich mit O-Tönen und Soundscapes von den Ausschreitungen beim G8-Gipfel 2001. Das Stück gewann 2004 den „ARD Online Award“ bei den ARD-Hörspieltagen. Seine letzte Hörspielproduktion „Auch Deutsche unter den Opfern“ (2017, Textbearbeitung, Komposition und Regie) handelt von den NSU-Morden und hat in den Medien für viel Aufsehen gesorgt.